Neuroleptika (alle Altersgruppen)

Nachweis von überproportional vielen Suiziden unter den ehemaligen Konsum von Neuroleptika (alle Altersgruppen), für 2007 in Schweden:

 

Bei den Suizidfällen ist die Menge der Menschen, bei denen toxikologisch Neuroleptika ermittelt wurde, in etwa eine Teilmenge der Menge an Menschen, wo innerhalb z.B. „innerhalb eines Jahres“ vor dem Suizid Neuroleptika über Rezepte nachgewiesen wurde . Wenn man die Differenz von den Fällen, die man über Rezepte ermitteln konnte, zu dieser Teilmenge bildet, erhält man in etwa die Suizid-Fälle, die im Zusammenhang mit dem ehemaligen Konsum standen und zwar bis zu maximal einem Jahr vorher, wo der letzte Konsum stattgefunden hat.

 

Ermittlung minimaler Faktor:

Im Jahr 2007 bzw. 2006 lag der Anteil der Neuroleptika-Konsumenten (alle Altersgruppen) bei 1,615 % bzw. bei 1,759 % in Schweden.

 

Quelle: "The National Board of Health and Welfare in Sweden" (Socialstyrelsen), "Statistikdatabas för läkemedel", Internet: https://sdb.socialstyrelsen.se/if_lak/val.aspx

 

Im Jahr 2007 gab es in Schweden 1126 registrierte Suizide.

 

Quelle: "The National Board of Health and Welfare in Sweden" (Socialstyrelsen), "Statistikdatabas för dödsorsaker", Internet: https://sdb.socialstyrelsen.se/if_dor/val.aspx

 

Von diesen 1126 Menschen hatten 201 Neuroleptika verschrieben bekommen, und zwar innerhalb eines Jahres vor dem Suizid.

 

Quelle: Larsson J. [2009] "Psychiatric drugs & suicide in Sweden 2007. A report based on data from the National Board of Health and Welfare". Internetveröffentlichung: https://psychiatricdrugs.jannel.se/wp-content/uploads/imported-media/documents/1273233718.pdf

 

Außerdem lag der Anteil der Neuroleptika-Konsumenten (alle Altersgruppen) von 2005 bis 2012 in Schweden bei rund 1,6 % (siehe oben erstgenannte Quelle)

Der Anteil der Neuroleptika-Konsumenten an den Suizidfällen betrug in diesem Zeitraum 6,8 % (alle Altersgruppen).

 

Quelle: Forsman [2018] "Selective serotonin re-uptake inhibitors and the risk of violent suicide: a nationwide postmortem study" Internetveröffentlichung: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00228-018-2586-2

 

Für diesen Zeitraum 2005 bis 2012 ergibt sich für Schweden ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden unter Neuroleptika (alle Altersgruppen) mit einem durchschnittlichen Faktor von minimal 4,3 (= 6,8 % / 1,6 %) und maximal 5,2 und zwar auf jährlicher Basis (Ermittlung dieses Nachweises siehe im Erklärvideo: https://youtu.be/FB5BSNhz85M )

Bei diesem maximalen Faktor in Höhe von 5,2 hätte es also 8,3 % (= 5,2 x 1,6 %) Neuroleptika-Konsumenten unter den Suizidfällen geben müssen (statt 6,8 % bei dem minimalen Faktor 4,3).

Unter Anwendung dieses durchschnittlichen 5,2 Faktors bei den 1126 Suizidfällen aus dem Jahr 2007 in Schweden ergeben sich 93 Menschen (= 1126 x 0,083), bei denen man Neuroleptika toxikologisch gefunden hätte. Daraus ergibt sich dann auch, dass man bei 9,6 % (= (201-93) x 100 %) / 1126) dieser Suizidfälle keine Neuroleptika toxikologisch gefunden hätte.

Es ergibt sich also ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden unter dem ehemaligen Konsum von Neuroleptika (alle Altersgruppen), mit einem minimalen Faktor von >2,8 (= 9,6 % / (1,615 % und/oder 1,759 %) ) und zwar von "innerhalb eines Jahres" vor dem Suizid (d.h. bis zu maximal einem Jahr vorher, wo der letzte Konsum stattfand), bezogen auf 2007 in Schweden.

 

Ermittlung maximaler Faktor:

Wie schon erwähnt gab es für die Jahre 2005 bis 2012 in Schweden einen Nachweis von überproportional vielen Suiziden unter Neuroleptika (alle Altersgruppen), mit einem durchschnittlichen Faktor von minimal 4,3 (= 6,8 % /1,6 %) und maximal 5,2.

Bei diesem minimalen Faktor in Höhe von 4,3 hätte es also 6,8 % (= 4,3 x 1,6 %) Neuroleptika-Konsumenten unter den Suizidfällen geben müssen (statt 8,3 % bei dem maximalen Faktor von 5,2).

Unter Anwendung dieses durchschnittlichen 4,3 Faktors bei den 1126 Suizidfällen aus dem Jahr 2007 in Schweden ergeben sich 77 Menschen (= 1126 x 0,068), bei denen man Neuroleptika toxikologisch gefunden hätte. Daraus ergibt sich dann auch, dass man bei 11 % (= (201-77) x 100 %) / 1126) dieser Suizidfälle keine Neuroleptika toxikologisch gefunden hätte.

Es ergibt sich also ein Nachweis (alle Altersgruppen) von überproportional vielen Suiziden unter dem ehemaligen Konsum von Neuroleptika, mit einem maximalen Faktor von 6,8 (= 11 % / 1,615 %).

Dieser Faktor von 6,8 muss jedoch in Wirklichkeit noch "höher" als 6,8 sein, da die Konsumenten-Quote von Neuroleptika in Höhe von 1,615 % auch die Konsumenten beinhaltet, die über das Jahr 2007 ohne Unterbrechung konsumiert haben.

Daher ermittelt man nun näherungsweise, wie hoch der Anteil der Konsumenten mindestens sein muss, der nicht ununterbrochen im ganzen Jahr 2007 Neuroleptika konsumierte (um dann damit die genannte 1,615 % - Quote ersetzen zu können, bei der Ermittlung des eigentlichen maximalen Faktor von "höher" als 6,8 ).

Dabei werden von der oben genannten statistischen Datenbank für Medikamente (der schwedischen Gesundheitsbehörde "Socialstyrelsen") zunächst alle 12 monatlichen Quoten der Neuroleptika-Konsumenten in Schweden vom Jahr 2007 entnommen.

Man bekommt für das Jahr 2007 für folgende Monate die gesuchten Quoten angezeigt (alle Altersgruppen):

 

Monat in 2007 Konsumenten von Neuroleptika (alle Altersgruppen) in Schweden [%]
Januar 0,781
Februar 0,746
März 0,775
April 0,747
Mai 0,768
Juni 0,759
Juli 0,738
August 0,760
September 0,744
Oktober 0,778
November 0,771
Dezember 0,750

Von diesen 12 Monaten gab es im Monat Juli den kleinsten Anteil an Neuroleptika-Konsumenten, nämlich 0,738 %. Dieser Anteil an Konsumenten soll nun näherungsweise den Anteil darstellen, der über das ganze Jahr 2007 ununterbrochen konsumierte. Da aber diese Quote 0,738 % trotzdem noch relativ wenige Konsumenten beinhalten kann, die nicht ununterbrochen konsumierten, muss dieser Anteil eigentlich noch kleiner sein als 0,738 %.

Daraus ergibt sich näherungsweise ein Anteil an Konsumenten von mindestens 0,877 %, die nicht ununterbrochen im ganzen Jahr 2007 Neuroleptika konsumierten:

>0,877% (= 1,615% - <0,738%).

Daraus ergibt sich wiederum ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden unter dem ehemaligen Konsum von Neuroleptika (alle Altersgruppen), mit einem maximalen Faktor von <12,5 (= 11 % / >0,877 %) und zwar von "innerhalb eines Jahres" vor dem Suizid    (d.h. vom Todeszeitpunkt an bis zu maximal einem Jahr weiter zurück, wo der letzte Konsum noch stattfand), basierend auf das Jahr 2007 in Schweden.

 

Fassen wir also zusammen:

Der minimale Faktor in Höhe von 2,8 sowie der maximale Faktor in Höhe von 12,5 von überproportional vielen Suiziden unter dem ehemaligen Konsum von Neuroleptika wurde oben ermittelt (jeweils für alle Altersgruppen sowie bis zu maximal einem Jahr vorher, wo der letzte Konsum stattfand, bezogen auf 2007 in Schweden).

Für "alle Altersgruppen" ergibt sich daraus der Nachweis von überproportional vielen Suiziden unter dem ehemaligen Konsum von Neuroleptika – mit einem ehemaligen Konsum der bis zu maximal einem Jahr vor jedem in 2007 stattgefundenen Suizidfall (mit einem ehemaligen Konsum) zurück gereicht hat (bezogen auf Schweden).

Der tatsächliche Faktor von diesen überproportional vielen Suiziden befindet sich also zwischen 2,8 und 12,5.