u.a. Antidepressiva, Neuroleptika

Nachweise von überproportional vielen Suiziden (alle Altersgruppen) unter: Antidepressiva, unter Neuroleptika, unter SSRI, unter Antidepressiva "ohne" SSRI, unter SSRI "und/oder" Neuroleptika unter Sertraline, unter der Citalopram/Escitalopram-Gruppe (alle Nachweise sind auf monatlicher Basis):

 

Hinweis vorab: Der gleiche Inhalt dieser Nachweise auf jährlicher Basis: https://www.change.org/p/keine-erstkonsumenten/u/27615866 (siehe "Abschnitt b")

 

In den Jahren 2005 bis 2012 gab es in Schweden 9355 sichere Suizidfälle (ICD-10 Code: X60-X84) sowie 2486 unsichere Suizidfälle (ICD-10 Code: Y10-Y34), was von einer Internetseite der schwedischen Gesundheitsbehörde zu entnehmen ist. Quelle: The National Board of Health and Welfare in Sweden (Socialstyrelsen), "Statistikdatabas för dödsorsaker", Internet: https://sdb.socialstyrelsen.se/if_dor/val.aspx .

Für eine Studie wurde für die Jahre 2005 (bzw. ab 1. Juli 2005) bis 2012, unter Verwendung des schwedischen „National Board of Forensic Medicine“ und des "National Board of Health and Welfare" toxikologische Untersuchungen und Rezepte für 10.002 Suizide in Schweden abgerufen. Von den sicheren Suizid-Fällen (ICD-10 Code: X60-X84) und unsicheren Fällen (ICD-10 Code: Y10-Y34) wurden 434 Fälle (sichere Fälle X84 und unsichere Fälle Y34) nicht berücksichtigt. Von den sicheren Fällen wurden also lediglich weniger als 434 Fälle nicht berücksichtigt. Zudem wurden nur 15 Fälle, wegen fehlender Altersangabe, nicht berücksichtigt. Von den dann verbliebenen insgesamten 9553 Fällen wurden toxikologische Daten (siehe Tabelle 1 und 2) und aus den Rezepten ermittelte Daten veröffentlicht (siehe Tabelle 3 und 4). Laut der Studie beträgt der Anteil der unsicheren Fälle 21% (entsprechen 2038 Fälle). Forsman [2018] "Selective serotonin re-uptake inhibitors and the risk of violent suicide: a nationwide postmortem study" Internetveröffentlichung: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00228-018-2586-2



Von Januar 2006 bis Dezember 2012 kann man eine monatliche Konsumenten-Quote unter SSRI in Höhe von 1,84 % (und 1,81% in 2006) und unter Antidepressiva in Höhe von 2,79% (und 2,67% in 2006) entnehmen.

Für die Antidepressiva "ohne" SSRI- Konsumenten ergibt sich eine Quote von 0,93 %. Antidepressiva "ohne" SSRI werden hier verkürzt definiert als: A\B, für A = Antidepressiva und B = SSRI und Symbol \ für "ohne" (eine Polymedikamentation mit SSRI findet also nicht statt).

Im anderen Fall werden "andere Antidepressiva" (bzw. "Other antidepressants", siehe Tabellen), wie folgt definiert: (Antidepressiva "ohne" SSRI) + (Antidepressiva "und" SSRI), oder auch folgendermaßen verkürzt definiert: A\B + (A "und" B), was C ergibt, für A = Antidepressiva und B = SSRI und C = "andere Antidepressiva" und Symbol \ für "ohne" (eine Polymedikamentation findet hier mit SSRI hingegen statt - wegen A "und" B).

Antidepressiva werden definiert als: A\B + (A "und" B) + B\A, was C ergibt, für A = "andere Antidepressiva" und B = SSRI und C = Antidepressiva und Symbol \ für "ohne" (zusammengefasster kann man hier also die Antidepressiva definieren: A\B + B = C).

Bei den Neuroleptika kann man eine 0,75% monatliche Konsumenten-Quote (von Januar 2006 bis Dezember 2012) entnehmen. Im Jahr 2005 befand sich der Neuroleptika-Konsum in Schweden ca. in der Größenordnung vom monatlichen Durchschnitt vom Jahr 2006 , siehe B. Svensson: "Biologiska Behandlingsmetoder inom Psykiatrin" Internet: https://slideplayer.se/slide/2700232 (siehe Minute 0:41 bis 1:01). Diese 0,75% monatliche Konsumenten-Quote für Neuroleptika entspricht in etwa auch dem monatlichen Durchschnitt von 2005 bis 2012.

Bei den SSRI "und/oder" Neuroleptika- Konsumenten ergeben sich Konsumenten in Höhe von 1,84% bis 2,59% = 1,84%+0,75% (ausführlichere Erläuterung der Ermittlung dieser dazugehörigen Konsumenten-Gruppe: siehe auch vierter Nachweis, unter dem Update am 18.04.2020). Die Konsumenten der Gruppe SSRI "und/oder" Neuroleptika sind aus der "Statistikdatabas för läkemedel" nicht entnehmbar, deshalb diese Eingrenzung von 1,84% bis 2,59% (um nachher Minimum/Maximum zu ermitteln, s.u.).

Für die Monate Januar 2006 bis Dezember 2012 kann man für Citalopram 0,95% (und 0,97% in 2006) und für Escitalopram kann man 0,18% (und 0,14% in 2006) Konsumenten entnehmen. Für die "Citalopram/Escitalopram-Gruppe" (auf dieser Petitionsseite definiert als eine SSRI-Untergruppe, bestehend aus diesen zwei Wirkstoffen) ergeben sich dann Konsumenten in Höhe von 0,95% bis 1,12%.

Für Sertralin (ATC-Code: N06AB06) kann man 0,48% (und 0,45% in 2006) monatlichen Konsumenten entnehmen.

Siehe: Socialstyrelsen, "Statistikdatabas för läkemedel" Internet: https://sdb.socialstyrelsen.se/if_lak/val.aspx

Für das Jahr 2005 kann man von einer jährlichen Konsumenten-Quote von ca. 1,81% (so wie in 2006) bei den SSRI und von ca. 2,67% (so wie in 2006) bei den Antidepressiva ausgehen ( https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2927503/ , siehe Figure 2 und 3), damit man dann die jährlichen (bzw. halbjährlichen) Konsumenten-Quoten zur Zeitspanne 2006-2012 dazu fügt um die jährliche Konsumenten-Quote für 2005 bis 2012 in Schweden zu bekommen.

Von Tabelle 1 kann man entnehmen, dass sich der Anteil der Suizidfälle unter SSRI bei 18,7% (= ((925+865)x100%)/9553 ) befand.

Ebenso kann man von Tabelle 1 entnehmen dass sich der Anteil der Suizidfälle unter Antidepressiva (dieser Anteil kann hier auch definiert werden als nicht-ausschließende Disjunktion und zwar als Anteil von Suizidfälle unter SSRI "und/oder" "andere Antidepressiva") bei 32,4% (= ((925+865+644+657)x100%)/9553 ) befand. Die 925+865+644+657 Menschen bei den Suizidfällen waren auch: SSRI "ohne" "andere Antidepressiva"- Konsumenten in Höhe von 1790-423 Menschen + "andere Antidepressiva" "ohne" SSRI- Konsumenten in Höhe von 1724-423 Menschen + Konsumenten in Höhe von 423 Menschen der Schnittmenge von SSRI-Konsumenten "und" "andere Antidepressiva" - Konsumenten (Erklärung: 1790=925+865; 1724=220+203+644+657; 423=220+203). Definition für "andere Antidepressiva" siehe oben.

Von Tabelle 1 kann man entnehmen dass sich der Anteil der Suizidfälle bei den Antidepressiva "ohne" SSRI- Konsumenten bei 13,6% (= ((644+657)x100%)/9553) befand. Die 644+657 Menschen bei den Suizidfällen waren also keine "andere Antidepressiva" - Konsumenten, dh. es waren 1724-423 Konsumenten von Antidepressiva "ohne" SSRI die in keinem Fall eine Polymedikamentation mit SSRI hatten (Erklärung: 1724=220+203+644+657; 423=220+203) .

Unter Neuroleptika war der Anteil bei 6,8% (= ((71+178+126+271) x 100%)/9553), siehe ebenfalls Tabelle 1.

Unter der Citalopram/Escitalopram-Gruppe war der Anteil bei 11% (= ((570+479) x 100%)/9553), siehe Tabelle 2.

Von Tabelle 1 kann entnommen werden dass sich der Anteil der Suizidfälle unter SSRI „und/oder“ Neuroleptika bei 23,4% (= ((925+865+178+271)x100%)/9553 ) befand. Die 925+865+178+271 Menschen bei den Suizidfällen waren auch: SSRI "ohne" Neuroleptika - Konsumenten in Höhe von 1790- 197 Menschen + Neuroleptika "ohne" SSRI- Konsumenten in Höhe von 646-197 Menschen + Konsumenten in Höhe von 197 Menschen der Schnittmenge von SSRI-Konsumenten „und“ Neuroleptika-Konsumenten (Erklärung: 1790=925+865; 646=71+126+178+271; 197=71+126 ).

Von Tabelle 2 kann man entnehmen dass sich der Anteil der Suizidfälle unter Sertraline bei 4,8% (= ((237+217)x100%)/9553 ) befand.



Mit Hilfe von toxikologischen Daten ermittelt (und nicht durch Rezepte ermittelt) ergibt sich demnach unter SSRI, für Mitte 2005 bis 2012, ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden mit dem Faktor: 10,2 (= 18,7%/1,84% ) und unter Neuroleptika ergibt sich für diese Zeitspanne ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden mit dem Faktor: 9,0 (= 6,8%/0,75% ).

Unter Sertraline ergibt sich mit dem Faktor 10,1 (= 4,8%/0,47% ) ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden.

Unter Antidepressiva ergibt sich für die genannte Zeitspanne ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden mit dem Faktor: 11,7 (= 32,4%/2,77% ).

Unter Antidepressiva "ohne" SSRI ergibt sich ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden (alle Altersgruppen), mit dem Faktor: 14,5 (= 13,6%/(0,93 %) ).

Unter SSRI "und/oder" Neuroleptika (alle Altersgruppen) ergibt sich ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden, mit einem Faktor der zwischen Minimum und Maximum liegen muß. Für Minimum ergibt sich der Faktor: 9,0 (= 23,4%/(1,84%+0,75%) ). Für Maximum ergibt sich der Faktor: 12,7 = 23,4%/1,84% (siehe auch gleiche Vorgehensweise bei dieser Ermittlung im vierten Nachweis, unter dem Update am 18.04.2020).

Unter der Citalopram/Escitalopram-Gruppe ergibt sich ein Nachweis von überproportional vielen Suiziden, mit einem Faktor der zwischen Minimum und Maximum liegen muß. Für Minimum ergibt sich der Faktor: 9,8 (= 11%/1,12%). Für Maximum ergibt sich der Faktor: 11,6 (= 11%/0,95%).

Da der Anteil der unsicheren Fällen bei 21% liegt, muß das bei der Ermittlung der o.g. Faktoren noch berücksichtigt werden. Man geht dabei anhand des Beispiels der Neuroleptika wie folgt vor:

Zuerst teilt man den Faktor für Neuroleptika auf in:

(0,21 x 9,0) + (0,79 x 9,0) - für den Fall, dass auch die unsicheren Fälle alle aus sicheren Fällen bestehen würden. Dieser Faktor 9,0 wäre dann ein Minimum.

Für den Fall, dass die unsicheren Fälle hingegen keinen einzigen Suizid-Fall beinhalten würden (und man deshalb hier von einem Faktor 1,0 ausgehen könnte), müsste dann der eigentliche gesuchte Faktor maximal groß sein (anstatt 9,0). Der Faktor 9,0 wäre dann aufzuteilen in: (0,21 x 1,0) + (0,79 x gesuchter Faktor). Der gesuchte Faktor wäre dann also 11,1 (= (9,0 - (0,21 x 1,0))/0,79 ) und ein Maximum.

Mit der gleichen Vorgehensweise lässt sich für die anderen Psychopharmaka ebenfalls die Maxima ermitteln.

Man erhält dann Nachweise von überproportional vielen Suiziden (auf monatlicher Basis von 1.Januar bzw. 1. Juli 2005 bis Dezember 2012 in Schweden) unter folgenden Psychopharmaka mit den Faktoren:

 

Antidepressiva 11,7 bis 14,5
Neuroleptika 9,0 bis 11,1
SSRI "und/oder" Neuroleptika 9,0 bis 15,8
SSRI 10,2 bis 12,6
Citalopram/Escitalopram- Gruppe 9,8 bis 14,4
Sertralin 10,1 bis 12,6
Antidepressiva "ohne" SSRI 14,5 bis 18,1

Anmerkung:

Diese Nachweise sind nicht in "violent“ / "non-violent"- Suiziden unterteilt. In "violent“ / "non-violent"- Suiziden unterteilte Nachweise siehe : https://blog.webador.de/uebersicht-faktoren/aktuelle-konsumenten/u-a-antidepressiva-neuroleptika/unterteilung-in-violent-non-violent