Kommentar am 20.08.18 zum Post am 19.08.18

7. Kernaussage (siehe https://de.scribd.com/document/154255449/Do-allschizophrenia-patients-need-antipsychotic-treatment-continuously-throughouttheir-lifetime-A-20-year-longitudinal-study )

Bevor überhaupt auf die 7. Kernaussage eingegangen werden kann, muss grundsätzlich bemängelt werden, dass von vornherein in allen Kernaussagen von psychiatrischen Diagnosen ausgegangen wird. Es entstehen dadurch Unklarheiten, z.B. in Bezug auf die Gefährlichkeit einer Ersteinnahme von Neuroleptika.

Die 7. Kernaussage basiert auf einer experimentellen Studie von zwei Gruppen die über einen Studienzeitraum von 20 Jahren 7 mal bewertet und miteinander verglichen wurden. Der gesundheitliche Zustand beider Gruppen wurde nach Studienbeginn 6 mal im Nachhinein bewertet (die erste Nachbewertung erfolgte 2 Jahre nach Studienbeginn).

Die erste Gruppe besteht aus Teilnehmern, die Neuroleptika über den gesamten Studienzeitraum eingenommen haben. Die zweite Gruppe ist definiert durch Teilnehmer, die ab Studienbeginn Neuroleptika eingenommen und vor der ersten Nachbewertung wieder abgesetzt haben, aber dann über 18 Jahre keine solchen Medikamente mehr zu sich genommen haben.

Die Ergebnisse zeigten bei der zweiten Nachbewertung (4,5 Jahre nach Studienbeginn) folgenden Befund: Der gesundheitliche Zustand der Gruppe, die keine Neuroleptika zu sich genommen hatte, verbesserte sich gegenüber der anderen Gruppe, die Neuroleptika eingenommen hatte, sehr deutlich.

Diese Aussage ist schon bedeutend.

Es wäre für die Studie sehr förderlich gewesen, wenn noch eine weitere Gruppe hinzugezogen worden wäre, die vor Beginn der Studie nicht mit Neuroleptika je in Verbindung gekommen wäre und während des 20 jährigen Zeitraums auch nicht Neuroleptika eingenommen hätte.

Dieses Problem lässt sich eigentlich nur dadurch lösen, dass solche Studien zukünftig von einer unabhängigen medizinisch-statistischen Abteilung durchgeführt werden.

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