Kommentar am 21.08.18 zum Post am 17.08.18

Im Jahr 2007 haben in Schweden 733 261 Menschen (8% der schwedischen Bevölkerung) mindestens einmal ein Antidepressivum entgegengenommen. Im Jahr 2006 waren es ebenfalls 8% (beide Quoten beziehen sich auf den ATC-Code N06A). Quelle: The National Board of Health and Welfare in Sweden (Socialstyrelsen). Statistikdatabas för läkemedel. Internetveröffentlichung: https://sdb.socialstyrelsen.se/if_lak/val.aspx 

Im Jahr 2007 haben also zwischen 8% (8% im Jahr 2007) und 16% (8% im Jahr 2006 + 8% im Jahr 2007) der Menschen innerhalb eines Jahres mindestens einmal ein Antidepressivum entgegengenommen. Da anzunehmen ist dass nach Entgegennahme eines Antidepressivums nicht immer der Konsum erfolgte, muss also die Quote der Menschen, die im Jahr 2007 innerhalb eines Jahres Antidepressiva konsumiert haben zwischen <8% und <16% liegen.

Es ist auch davon auszugehen dass nicht jeder, der sich im Jahr 2007 das Leben genommen hat und dem ein Rezept für ein Antidepressivum ausgefüllt wurde, das Antidepressivum auch konsumierte. So muss man hier von einer Quote von unter 45% - aber von mindestens 31% - ausgehen, da bei 31% der Menschen Antidepressiva über Blutanalysen nachgewiesen werden konnte (siehe oben genannte Quelle: https://psychiatricdrugs.jannel.se/wp-content/uploads/imported-media/documents/1273233718.pdf ... ,Seite 8 und Seite 14).

Dieser Anteil, der tatsächlichen Antidepressiva-Konsumenten an den Suizidfällen, den man mit >31% bis <45% eingrenzen kann, übersteigt also die oben genannte Quote, die man mit <8% bis <16% eingrenzen kann. Auch der für die Antidepressiva günstigste Fall, der aus diesen beiden Eingrenzungen entnommen werden kann - 31% übersteigt 16% -, ändert nichts daran (dieser Fall ist zudem selbstverständlich äußerst unwahrscheinlich). Die Eingrenzung von <8% bis <16% wird also mit der anderen Eingrenzung von >31% bis <45% in jedem Fall extrem überschritten. Deshalb müssen Antidepressiva-Befürworter in die Bringschuld gebracht werden, lückenlos zu beweisen, dass Antidepressiva das Suizidrisiko nicht erhöhen.