In einer Studie wird aufgezeigt dass sich die Größenordnung der Überproportionalität der Suizide unter Antidepressiva (durch toxikologische Daten ermittelt) erheblich ändern kann, wenn Menschen in Kontakt mit dem Pflegesystem kommen. Aus der Studie ist zu entnehmen, dass im Kontakt mit dem Pflegesystem es deutlich mehr überproportional viele Suizide unter Antidepressiva geben kann (bis um das ca. 1,5 fache, siehe unten) als sie es schon unabhängig von diesem Kontakt gibt (ohne Kontakt zum Pflegesystem sind es 1,5 fach weniger). Wenn sich Umstände des Konsums (die nicht vorhersehbar sind) ändern, können also deutliche Unterschiede bezüglich der o.g. Größenordnung entstehen.
Zwischen 1992 bis 2003 wurden laut einer Studie in Schweden von der „Department of Forensic Chemistry of the National Board of Forensic Medicine in Sweden“ bei 18 922 Suiziden (darunter 22,6% unsichere Fälle) toxikologisch auf Antidepressiva geprüft.
Isacsson, Reutfors, Papadopoulos, Ösby, Ahlner: „Antidepressant medication prevents suicidein depression“ [2010], Internet: https://www.academia.edu/15350662/Antidepressant_medication_prevents_suicide_in_depression
Die Kontrollgruppe ( 34 165 natürlicher Todesfälle bzw. Unfälle), bei der ebenfalls toxikologisch auf Antidepressiva geprüft wurde, bestand aus dem gleichen Zeitraum. Bei 2243 der Fälle (= 6,5%) wurde Antidepressiva toxikologisch festgestellt (siehe Tabelle 1). Trotzdem wurde in dieser Studie angenommen dass die Behandlung in der Allgemeinbevölkerung nicht mit 6,5% sondern hier mit einer 5% igen Konsumenten-Quote wiedergegeben wird (siehe unter „Discussion“).
Unter dieser Annahme (dass 5% die Behandlung in der Allgemeinbevölkerung wiedergibt), kann man nun einen Faktor von überproportional vielen Suiziden unter Antidepressiva ermitteln: 4,5 (= 22,6%/5%). Dieser Faktor stellt ein „Minimum“ dar. Für das „Maximum“ ergibt sich ein Faktor 5,5 (= (4,5-0,226)/(1-0,226) ), wegen den 22,6% unsicheren Fällen. Der tatsächliche Faktor (unabhängig vom Kontakt zum Pflegesystem) von überproportional vielen Suiziden unter Antidepressiva (durch toxikologische Daten ermittelt) liegt zwischen diesem „Minimum“ und „Maximum“, für die Jahre von 1992 bis 2003 in Schweden (alle Altersgruppen).
Durch das ,,Board of Health and Social Welfare“ konnten Daten über diejenigen abgerufen werden, die Kontakt mit dem Pflegesystem hatten. Demnach wurde bei insgesamt 7696 Suiziden bei 2584 Menschen (= 33,6%) Antidepressiva toxikologisch nachgewiesen (siehe Tabelle 1), und zwar bei den Menschen die in 5 Jahren vor dem Suizid ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Für diese Menschen ergibt sich dann also ein tatsächlicher Faktor von überproportional vielen Suiziden, der zwischen 6,7 (= 33,6%/5%) und 8,4 (= (6,7-0,226)/(1-0,226) ) liegt. Mit der gleichen Vorgehensweise kann man bei denjenigen, die 5 Jahre zuvor kein Kontakt zum Pflegesystem hatten (= 11226 Menschen), einen tatsächlicher Faktor von überproportional vielen Suiziden unter Antidepressiva darstellen: zwischen 3 (= 14,8%/5%) und 3,6 (= (3-0,226)/(1-0,226) ), für die Jahre von 1992 bis 2003 in Schweden (dieser günstigste Tatsächliche Faktor ist aber natürlich trotzdem höher als viel zu hoch).
Vom o.g. Faktor-Eingrenzung 4,5 bis 5,5 ausgehend, kann man also eine 1,5 fache Schwankung nach oben (= 6,7/4,5 bzw. 8,4/5,5) und auch nach unten (= 4,5/3 bzw. 5,5/3,6) - abhängig vom o.g. Kontakt/Nichtkontakt zum Pflegesystem - feststellen.
Anmerkung :
In den Ergänzungen zur Petition (siehe Kontakt/Nichtkontakt zum Pflegesystem ) wurde der "Kontakt zum Pflegesystem" so definiert, dass bei jedem Suizidfall bis zu 4 Wochen vor dem Suizid ein Kontakt zum Pflegesystem bestand - und nicht wie oben genannt bis zu 5 Jahren vor dem Suizid.
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